Jg. 9: Workshop Psychische Krankheiten

von Enya Janßen 9c (Team News2Go)

In den letzten Wochen hatten die 9. Klassen einen Workshop zum Thema „psychische Krankheiten“. Aber was genau passiert dabei? Und was macht Stress mit unserem Körper?

Im Rahmen dieses Workshops kamen  Michael Marotta, ein Psychologe aus Ratingen, und außerdem zwei betroffene Frauen (Sabine und Michaela) zu uns an das KGL.

Als erstes wurden die vielen verschiedenen Krankheiten, die es bei uns auf der Erde gibt, in Kategorien eingeteilt. Es gibt zum einen somatische Krankheiten, das sind beispielsweise ein Beinbruch oder Allergien. Dann gibt es neurologische Krankheiten, das sind Krankheiten des Nervensystems, wie ADHS, Demenz oder auch Autismus. Natürlich gibt es auch noch psychische Krankheiten, wovon der Workshop handelte. Dazu gehören Depressionen, Essstörungen verschiedener Art oder Suchtverhalten. Zu den psychischen Krankheiten gehören aber auch die psychosomatischen Krankheiten, das sind zum Beispiel Kopfschmerzen aufgrund von anderen psychischen Krankheiten oder auch zu viel Stress.

Nachdem die Krankheiten zugeordnet worden waren, wurde ein Stress-Modell vorgestellt. Das sogenannte „Vulnerabilitäts-Stress-Modell“. Dies besagt, dass Menschen eine unterschiedliche Erkrankungsanfälligkeit haben. Eine Person hat den gleichen Stress wie eine andere Person, aber noch unter der sogenannten Auslöseschwelle bleibt. Die andere Person hingegen ist schon nah an der Auslöseschwelle und ist dadurch anfälliger für psychische Krankheiten und empfindlicher bei Stress als andere Personen.

Passend dazu wurden Frühwarnzeichen gesammelt. Diese sind Warnungen vom Körper, die auf psychische Krankheiten hinweisen können. Wenn man über zwei Wochen lang Veränderungen im Essverhalten, Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder ähnliches bemerkt, sollte man anfangen, mit anderen Menschen darüber zu reden oder sich mit anderen Mitteln Hilfe holen, wie zum Beispiel beim Sozialpsychiatrischen Dienst Ratingen, bei dem Michael Marotta tätig ist. Dort kann man anrufen und sich Hilfe holen. Außerdem gibt es andere Angebote, wie die „Nummer gegen Kummer“ oder die Telefonseelsorge, die beide kostenlos sind. Logischerweise kann der Besuch beim Arzt auch sehr hilfreich sein.

Als letztes kamen die beiden Betroffenen Sabine und Michaela an die Reihe. Sie haben von ihren Erfahrungen erzählt, und anschließend durften Fragen gestellt werden.

Sabine hat davon berichtet, dass sie aufgrund von psychischer Belastung und weiterer Faktoren im Koma lag. Sie redet immer von ihrem ersten Leben (im Alter von 0 bis 28) und von ihrem zweiten Leben (im Alter von 28 bis heute). Am Anfang von ihrem zweiten Leben, also nach dem Koma, musste sie alles neu erlernen. Sie hat sehr wenig bis gar keine Erinnerung an das, was davor passierte. Heute hat sie einen Sohn, ist alleinerziehend und hat ihr Leben umgestellt. Sie lebt nach dem Mondzyklus und macht viel Yoga. Als außenstehende Person würde man nicht sehen, was für eine Vergangenheit sie hat und was sie durchstehen musste.

Michaela hat erzählt, dass sie, aufgrund einer Vererbung, unter Schizophrenie leidet(e). Sie hat sehr viel gearbeitet und fast nicht geschlafen. Auf Dauer ist dies dem Körper zu viel, und  das zeigt er deutlich. Sie war deshalb mehrmals in Kliniken für psychisch kranke Menschen. Genauso wie Sabine geht es ihr mittlerweile besser, und sie ist selbständig als Fach-Eubiotikerin. Michaela bekommt aber immer noch Unterstützung, wie beispielsweise bei Einkäufen oder im Haushalt.

Abschließend kann man sagen, dass die neunten Klassen viel aus diesem Tag mitnehmen konnten und etwas für das weitere Leben gelernt haben. Viele der Teilnehmer berichteten, dass sie offener mit dem Thema umgehen möchten und mehr darüber nachdenken wollen, wie sie sich äußern, damit sich niemand verletzt fühlt. Ich selber habe mitgenommen, dass man auf seinen Körper hören muss und selbst bei Kleinigkeiten, wie Schlafveränderungen oder häufige Kopfschmerzen, hellhörig werden muss und es nicht schlimm ist, mit anderen Menschen zu reden und sich Hilfe zu holen

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