Literatur und Theater

Literaturkurs führt vor

Das Kopernikus-Gymnasium Lintorf bietet Literatur ein Jahr lang als Wahlfach in der Oberstufe an.

Am Freitag, den 10 Juni führte der diesjährige Literaturkurs unter der Leitung von Herrn Dymek (jetzt: Jensen) ihre im Unterricht erarbeiteten Inhalte vor.

Neben Elfchen und Slamtexten zu den Themen politischer Extremismus, Vergessen und Vergessen werden, Ängste im Leben sowie Nachhaltigkeit präsentierte der Kurs auch neuinterpretierte Filmszenen, die sich mit der Corona-Pandemie befassen. Außerdem wurden Monologe auf Deutsch und Englisch gehalten.

Der krönende Abschluss der Vorstellung war das vom Literaturkurs selbst verfasste Musical „High School Musical mit göttlichem Flair“.

Der Kurs hat an diesem Nachmittag definitiv seine literarische Qualität bewiesen.

„Dornröschen in der Wirklichkeit“- ein Theaterstück der kleinen Theater-AG des Kopernikus-Gymnasiums Lintorf

Ein Märchen wird mit der modernen Realität verknüpft- genau das passiert im Theaterstück „Dornröschen in der Wirklichkeit“, welches von der Theater-AG der Klassen fünf bis sieben am vergangenen Dienstag aufgeführt wurde.

Ein Mädchen aus der modernen Welt bekommt mit, dass der Rosenwald um das märchenhafte Schloss von Dornröschen abgeholzt werden soll, damit dort ein neues Atomkraftwerk gebaut werden kann. Die Bewohner des Schlosses glauben dem Mädchen nicht, nur Dornröschen und ein Küchenhelfer machen sich gemeinsam mit dem Mädchen auf in die Wirklichkeit, um den geliebten Rosenwald zu retten.

Die AG konnte ihr Theaterstück trotz unklarer, pandemie-bedingter Situation auf die Beine stellen und alle Schüler bekamen am Ende des Stücks viel Applaus für tolle schauspielerische Leistungen.

Johanna Müller – EF

Fotos: Nils Wolter – EF

Der Blick auf die Kulturschaffenden

Die tatkräftige Unterstützung für die exzellente Theateraufführung der Q1 kam von Herrn Dymek, der sich auch den Fragen des Redaktionsteams stellte:

  1. Was zeichnet Ihrer Meinung nach die literarische Leistung der Schülerinnen und Schüler aus?

„Die Aufführung war ja auch gleichzeitig eine kleine Werkschau aus Projekten, an denen wir im Laufe des Schuljahres gearbeitet haben. Hierbei haben wir fremde Texte gelesen und analysiert, vor allem aber haben die Schüler*innen selbst Texte produziert – und zwar richtig großartige Texte. Auch das Musical in der zweiten Hälfte war komplett selbstgeschrieben. Tanzchoreo, Texte, Szenenablauf, Kostüme, Inszenierung, sogar das finale Lied (mit Hilfe von Leon und einem Freund von außerhalb) sind alle selbstgeschrieben. Darauf kann der Kurs richtig stolz sein. Und das zeigt dann eben auch die literarische Leistung: Aus fremden Texten lernen und dann eigene Kunst schaffen.“

  • Was war Ihr persönliches Highlight?

„Ein einziges Highlight kann ich gar nicht herausgreifen. Zu den absoluten Highlights gehört für mich zum Beispiel der Slamtext von Olivia, die ein sehr persönliches Thema unglaublich stark und mutig in einem literarisch hochwertigen und mitreißenden Text präsentiert hat. Aber auch wenn Henry den Shakespearemonolog mal im Original auf Englisch vorträgt oder wir in den letzten Minuten vor der Aufführung noch mal schnell den Auftritt der Elfchen umplanen und das nachher gelingt, ist das ein Highlight für mich. Ich erinnere mich aber auch gerne daran, dass ich nach den Proben zur coronakonformen Dirty Dancing-Szene tagelang einen Ohrwurm von „Hungry Eyes“ hatte und das Lied ständig in meinem Lehrerraum abgespielt habe. Aber auch von Jannis Stimme als Voldemort werde ich noch eine gute Weile einen Ohrwurm haben.“

  • Jugend und Kultur. Wie bewerten Sie den Zusammenhang?

„Naja, den Zusammenhang haben wir ja wohl eindeutig gesehen: Nach zwei Jahren     Pandemiepause lechzen nicht nur Erwachsene endlich wieder nach Kultur, auch die Jugend hat richtig Bock, auf die Bühne zu gehen und zu zeigen, was sie kann – und das ist offensichtlich eine ganze Menge. Auch die Reaktionen des Publikums haben gezeigt, wie elektrisierend es sein kann, Menschen zuzusehen, die die Zeit auf der Bühne offensichtlich genießen und ein unterhaltsames Programm auf die Beine stellen.

Die Erfahrung, selbst auf einer Bühne zu stehen und Teil eines Teams zu sein, ist eine Erfahrung, die ich jeder und jedem nur empfehlen kann. Keine Droge kann mithalten mit dem Gefühl, dass man hat, wenn bei der Aufführung alles gelungen ist.“

Die Fragen wurden von Alexander Hönes (Q1) gestellt. Die Antworten von Herrn Dymek wurden nicht verändert.

Theresa Thönes aus der Q1 als Darstellerin berichtet von ihren Eindrücken:

Für mich als Schauspielerin war die Aufführung sehr aufregend, wobei diese Aufregung mehr aus Freude als aus Nervosität bestand. Wir haben das Musical lediglich ein paar Wochen geübt und bis zur Generalprobe sind wir noch nicht jede Szene durchgegangen, weshalb ich zu Beginn Zweifel an einer guten Inszenierung hatte. Jedoch hat letztendlich alles gut funktioniert und wir hatten beim Spielen eine Menge Spaß.

Das Performen auf der Bühne war für uns beim Auftritt nicht mehr ungewohnt, da wir zuvor Erfahrung durch Monologe und Improtheater gewonnen haben. Für uns zählte bei der Aufführung nur noch der Spaß und die Qualität des Endproduktes war eher zweitrangig. Deshalb ist es eine noch größere Freude, dass unseren Mitschülern das Musical so gut gefallen hat. Das Musical war für uns alle eine tolle Erfahrung, da wir gelernt haben, über unseren Schatten zu springen und uns wegen nichts zu schämen. Es gehört zu den prägendsten Erfahrungen der Oberstufe und hat uns etwas gegeben, was uns kein anderer Unterricht vermitteln kann



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